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Melanie Klein entwickelt die Psychoanalyse des Kindes

Laut Melanie Klein ist die erste Objektbeziehung des Kindes die Mutterbrust, die den Mittelpunkt sämtlicher Emotionen des Babys bildet. Die Säuglinge idealisieren die Brust als Quelle von Liebe und Nahrung und fühlen sich von ihr bestraft, wenn ihr Verlangen danach nicht direkt befriedigt wird. Diese zwiespältigen Gefühle lösen zum ersten Mal im Leben Angst aus. Diesen Zwiespalt bezeichnet Klein als paranoid-schizoide Position.

Babys brauchen die Liebe zur Mutter

In den ersten zwei Lebensjahren dreht sich bei den Kleinkindern alles um das Essen, das Abführen sowie die Wiederholung von bestimmten Geschichten oder Bewegungen. Kinder entwickeln laut Melanie Klein nur deshalb Ängste oder psychotische Tendenzen, um ihr zerbrechliches Ich zu schützen. Frühe negative Zustände können allerdings im Erwachsenenleben durch bestimmte Ereignisse wiederbelebt werden.

Nach Melanie Klein ist die Entwicklung eines starken Ego oder Ichgefühls im Säuglingsalter die beste Voraussetzung für die geistige Gesundheit des Erwachsenen. Ein Kleinkind, das stabile und gute Objektbeziehungen aufgebaut hat, kann auch als Erwachsener mit den Erfahrungen des Verlusts oder der Abweisung positiv umgehen. Nur wenn Babys ihre Liebe zur Mutter richtig ausdrücken dürfen, werden sie als Erwachsene das Leben und die Liebe genießen können.

Kurzbiographie: Melanie Klein

Melanie Klein wurde 1882 in einem Vorort Wiens geboren. 1910 zog sie nach Budapest um, wo sie die Schriften Sigmund Freuds kennen lernte und sich einer Psychoanalyse bei Sandor Ferenczi unterzog. 1926 zog sie nach London um, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1980 leben sollte. Melanie Klein hat unter anderen folgende Bücher geschrieben: „Die Psychoanalyse des Kindes“ (1932), „Contributions to Psychoanalysis“ (1948) sowie „Der Fall Richard. Das vollständige Protokoll einer Kinderanalyse“ (1961).

Von Hans Klumbies

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